Ein furioses Werder Wochenende

16.09.2024: (OK) - Bei besten Wetterbedingungen gingen am Wochenende zahlreiche grün-weiße Leichtathleten in ihren Spezialdisziplinen an den Start und überzeugten mit großartigen Ergebnissen, zum Teil sogar neuen Bremer Landesrekorden.

Den Anfang machten dabei Sebastian Anders und Laufteam Coach Birte Bernhardt, die im niederländischen Winschoten auf der unglaublich langen 100 km Distanz antraten. Sebastian erwischte dabei einen sehr guten Tag und kam nach starken 9:15:37 Std auf Platz 17 der Männer und Platz 8 der Altersklasse im Ziel an. Damit erzielte er nach dem Marathon, dem 50 km Lauf sowie dem 6-Stunden Lauf bereits die vierte persönliche Bestzeit in diesem Jahr, ein toller Erfolg.

Auf der Strecke, die durch zahlreiche Zuschauer an der Strecke zu einer großen Laufparty wurde, trugen die niederländischen Läuferinnen und Läufer auch ihre nationalen Meisterschaften aus, so dass viele Spitzenläufer aus Europa die Chance nutzten auf der Strecke Rekorde laufen. Birte Bernhardt staunte auf jeden Fall nicht schlecht: „Der erste Mann ist in unglaublichen 6:39:34 Std. ins Ziel gekommen. Das sind 2 Marathon Läufe hintereinander in unter 2:40 Std. und dann noch mal weitere 18 km obendrauf. Sensationell.“ Birte selbst konnte ihr Ziel unter 10 Stunden zu bleiben erreichen, musste aber sehr lange hart dafür kämpfen. Letzten Endes kam sie glücklich nach 9:55:03 Std. als Fünftplatzierte der Frauen sowie Siegerin der Altersklasse im Ziel an.

In Hamburg wurde derweil der PSD Bank Halbmarathon ausgetragen, der gleichzeitig auch für einige gemeldete Athleten die deutsche Meisterschaft auf der Distanz war. Bei einer Temperatur von knapp 10 Grad fiel morgens um 10:00 Uhr der Startschuss, bei nahezu optimalen Laufbedingungen mit wenig Wind und schönem Sonnenschein. Die Strecke führte die Läuferinnen und Läufer quer durch den Nordosten Hamburgs, eine tolle Streckenführung bei einem gelungenen Event.

Die einzige weibliche Starterin im Werder Trikot, Anthea Klingelhöfer, die an diesem Tag mit Simon Reinhardt einen optimalen Laufbegleiter hatte, präsentierte sich in der Hansestadt in großartiger Verfassung und nahm ihrer bisherigen persönlichen Bestzeit im Halbmarathon noch einmal knapp zwei Minuten ab. Den Zielbogen durchlief sie nach 1:30:59 Std. und wurde damit 37. der Frauenwertung. Ihr Wegbegleiter Simon nutzte den Lauf als Trainingseinheit für den in zwei Wochen bevorstehenden Berlin Marathon und war damit „sehr zufrieden und gleichzeitig auch happy, dass ich Anthea zu einer Bestzeit begleiten konnte“.

Lukas Meie, der nach überstandenen Krankheiten erst vor zwei Wochen wieder richtig ins Training einsteigen konnte, verbesserte sich im Hamburg ebenfalls und erzielte in 1:25:35 Std. eine neue persönliche Bestmarke, womit er in der Männer-Altersklasse auf Rang 92 geführt wurde. Das sollte es bei Weitem noch nicht gewesen sein mit den neuen Bestzeiten, denn sowohl Jens Meyer als auch Karim Latifi gelang dieses Kunststück ebenfalls. Jens, der in der Altersklasse M50 am Start war, kam nach 1:41:10 Std. im Ziel an und war damit ebenso happy wie Karim, der als Siebter der M40 eine tolle Zeit von 1:15:02 Std. lief. Am schnellsten unterwegs war der noch bis Jahresende für den SV Werder startberechtigte Sebastian Kohlwes. Er kam nach 1:09:12 Std. im Ziel an und wurde damit Vierter der Altersklasse M35 in der DM-Wertung.   

Parallel zum Hamburger Event liefen zwei weitere Werder Athleten beim Rotenburger City Lauf über die 10 km Distanz mit. Steffen Behrens überzeugte dabei mit einer schnellen Zeit von 34:18 min, die gleichbedeutend mit Rang Zwei in der Gesamtwertung sowie Rang 1 der Altersklasse M30 war. Hero Schiefer, M65, lief ebenso aufs Siegerpodest seiner Altersklasse. Im Ziel hatte der Werderaner eine Zeit von 1:00:33 Std. auf der Uhr stehen.

Einen Doppelstart absolvierte derweil Werders „Dauerläufer“ Uwe Waldhaus. Zunächst ging er in Halle an der Saale bei den offene Landesmeisterschaft Masters Sachsen- Anhalt über die ungewohnt kurzen Strecken von 800 Meter und 1.500 Meter an den Start. In beiden Rennen auf der windanfälligen Sportanlage platzierte sich der Werderaner jeweils gut im vorderen Feld und lief zu Doppelbronze in seiner Altersklasse. Nach der Siegerehrung ging es weiter nach Karlsruhe, wo er beim Baden-Marathon als persönlicher Tempomacher engagiert wurde. Angepeilt war zunächst eine Zeit rund um die 4:00 Stunden, was Uwe und sein Laufkollege jedoch schnell nach unten korrigierten, da sie gut ins Rennen reinfanden. Nach knapp 10 Km waren Beide richtig flott unterwegs, mit der Tendenz zu 3:30 Std. am Ende. Nach 20 km trennten sich dann die Wege von Marathonis und Halbmarathonis. „Die Läufer für den Halbmarathon bogen in Richtung Ziel ab und die wenigen Marathonläufer, die sich um uns scharrten, gingen auf eine zweite Runde durch die Stadt“, so Uwe nach dem Rennen. Ganz entspannt lief das Duo die zweite Hälfte und erreichte das Ziel im Carl-Kaufmann-Stadion nach 3:39:53 Std. „Überglücklich fiel mir mein Kollege in die Arme und bedankte sich. Für mich selbst reichte es in der Gesamtwertung zu Platz 203 und Platz 25 in der Altersklasse“, fasste es Uwe zufrieden zusammen.

An einer ganz anderen Stelle, nämlich am Düsseldorfer Rheinufer, fand mit dem „Flight Cicus“ am Sonntag ein ganz besonderes Stabhochsprungevent statt. Bei großartiger Atmosphäre und mit jeder Menge begeisterter Zuschauer wurden die Athletinnen und Athleten zu neuen Höchstleistungen gepusht. Mit von der Partie war auch Werders Stabhochspringerin Friedelinde Petershofen, die sich derzeit in toller Verfassung präsentiert und dies auch in der Rheinmetropole unter Beweis stellte. Nach gelungenem Einstieg bei 4,02 Meter im ersten Durchgang meisterte Friedelinde auch die 4,12 Meter im ersten Durchgang. Anschließend lagen 4,22 Meter auf, gleichbedeutend mit einem neuen Bremer Landesrekord. Nach dem ersten Fehlversuch überquerte die stets gut gelaunte Werderanerin im zweiten Durchgang diese Höhe und sprang damit so hoch wie noch keine Bremer Athletin von ihr. Nebenbei stellte sie damit auch eine neue Saisonbestleistung auf, ein tolles und überaus erfreuliches Ergebnis zum Ende der Sommersaison 2024.

Auch Werders Schülerinnen und Schüler wussten beim Jugendsportfest in Oldenburg zu überzeugen. Lennart Röpke sorgte dabei für einen echten Paukenschlag im 75 Meter Sprint der U14. Der Werderaner sprintete seiner Konkurrenz im Vorlauf mit 9,17 sec weit davon und knackte den seit 1988 bestehenden Bremer Landesrekord seiner Altersklasse. Die Freude, auch seiner Trainerin Sigrid Schwarting, war im Ziel entsprechend groß. Im Finale lief er in 9,21 sec noch einmal ähnlich schnell und gewann die Disziplin souverän. Ebenso deutlich ging es im Weitsprung zu, wo Lennart der Konkurrenz gleich im ersten Durchgang mit einer Weite von 5,65 Meter den Zahn zog. Niemand hatte an diesem Tag mehr etwas entgegenzusetzen, so dass der Doppelerfolg perfekt war.     

Ebenfalls nicht zu schlagen war die 4x100m Staffel der weiblichen U16, die in der Besetzung Nana Negus Fobissie Kamga, Paula Jasmin Rogge, Luisa Monsees und Nele Burkevics antrat. Mit fast vier Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierten sprintete das Quartett nach 52,08 sec als jubelnder Sieger über die Ziellinie. Und auch in den Einzeldisziplinen kamen hervorragende Ergebnisse heraus. So gewann Nele beispielsweise auch den 80m Hürdenlauf der W14 in der sehr guten Zeit von 12,97 Sekunden. Viele weitere Athletinnen und Athleten der U16, U14 und U12, die an diesem Tag ebenso am Start waren, verbesserte in Oldenburg reihenweise ihre bisherigen persönlichen Bestleistungen, so dass auch sie zum Ende der Sommersaison noch einmal unter Beweis stellen konnten, was sie zu leisten im Stande sind.

Im Bremer Bürgerpark fand derweil rund um den Marcusbrunnen der schon traditionelle Lauf „Auf zur Venus“ statt. Dabei handelt es sich um einen Solidaritätslauf, der von der Bremer Krebsgesellschaft in Kooperation mit dem Landessportbund und anderen Akteuren des Sports jährlich durchgeführt wird. Jeder gelaufene Kilometer wird mit 50 Cent durch Bremer Unternehmen belohnt. Das Geld wiederum wird für Bewegungsangebote bei Krebserkrankungen genutzt. Der SV Werder ist jedes Jahr mit einer Vielzahl an Sportlern aus verschiedenen Abteilungen mit von der Partie. Auch Werders Leichtathleten ließen es sich nicht nehmen mit einer Mannschaft von jung bis alt mit dabei zu sein und fleißig Kilometer zu sammeln, ein tolles Zeichen und eine klasse Aktion für den guten Zweck.